Der 129. Ärztetag wurde heute in Leipzig eröffnet, dabei gab es auch Kundgebungen, die auf Missstände hinwiesen. Am Oberlandesgericht Düsseldorf startete unterdessen der Strafprozess gegen den mutmaßlichen Islamisten, der im August 2024 in Solingen drei Menschen ermordet und weitere verletzt haben soll. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 27. Mai 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

„Parlament der Ärzteschaft“: 129. Ärztetag beginnt in Leipziger Nikolaikirche

In Leipzig startete heute der 129. Deutsche Ärztetag. Bis 30. Mai werden 250 Personen im Congress Center Leipzig aktuelle Fragen beraten, wobei die gesundheitspolitischen Pläne der neuen Bundesregierung besonderes Gewicht haben dürften. Außerdem geht es unter anderem um Aspekte des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung.

Kundgebung von „Health for Future“ zum Auftakt des Ärztetags. Foto: Steffen Peschel
Kundgebung von „Health for Future“ zum Auftakt des Ärztetags. Foto: Steffen Peschel

Bei der Auftaktveranstaltung mit etwa 1.000 Gästen am Dienstag in der Nikolaikirche war auch die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (46, CDU) anwesend, es war ihr erstes Zusammentreffen mit der Ärzteschaft in der Öffentlichkeit. Auf dem Nikolaikirchhof hielten die Gruppen „Health for Future“ und „Hochschulgruppe AG Kritische Medizin“ zudem Kundgebungen ab.

Kundgebung der „Hochschulgruppe AG Kritische Medizin“ zum Auftakt des Ärztetags. Foto: Steffen Peschel
Kundgebung der „Hochschulgruppe AG Kritische Medizin“ zum Auftakt des Ärztetags. Foto: Steffen Peschel

Der Deutsche Ärztetag gilt als „Parlament der Ärzteschaft“, bei dem sich Vertreterinnen und Vertreter der 17 Landesärztekammern einmal jährlich treffen und über aktuelle Fragen ihres Berufsstandes diskutieren.

Geständnis beim Prozessauftakt nach mutmaßlichem Terror in Solingen

Neun Monate nach dem wahrscheinlichen Terrorangriff von Solingen (NRW) mit drei Todesopfern und zehn teils Schwerverletzten begann am Oberlandesgericht Düsseldorf der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter mit einem Geständnis, das seine Anwälte vortrugen. Die Vorwürfe lauten auf dreifachen Mord, zehnfachen Mordversuch und Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS).

Laut der zuständigen Bundesanwaltschaft soll der Angeklagte Issa H. bei der 650-Jahr-Feier in Solingen Ende August 2024 zwei Männer (56, 67) und eine Frau (56) mit einem Messer erstochen sowie zehn weitere Personen teils schwer verletzt haben. Alle Betroffenen waren offenbar reine Zufallsopfer: Der damals 26-jährige Syrer soll kurz vor Begehung der grausigen Tat seine Treue an die Terrorgruppe IS geschworen haben, die das Verbrechen denn auch für sich reklamierte. Es war das erste derartige Bekenntnis seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016.

Issa H. war laut Behörden als Asylbewerber nach Deutschland eingereist, eine Abschiebung nach Bulgarien gescheitert. Der Fall hatte in der Bundesrepublik neuerliche Debatten über Zuwanderung entfacht. Für den Prozess in Düsseldorf sind Verhandlungstage bis Ende September 2025 geplant. Es droht lebenslange Haft.

WorĂĽber die LZ heute berichtet hat:

Einwohneranfrage zu Feuerwerken: Sprengstoffrecht schlägt Schutz wild lebender Tiere

Das Leben des Kurt Masur: Kurt-Masur-Musiktheater der Kurt-Masur-Schule gastiert im UT Connewitz

Warten auf EKSP-Bericht: Leipzig hinkt seinen COâ‚‚-Einspar-Zielen weiter hinterher

Der Stadtrat tagte: Umweltschutzamt eiert herum beim Feuerwerk am Bagger + Video + Update

Kostenfrei ins GrĂĽne: Der ADFC Leipzig e.V. und die BĂĽrgerstiftung Leipzig bringen inklusives Rollstuhl-Fahrrad an den Start

Was sonst noch wichtig war:

In der Zschocherschen Straße kam es zu einem Wasserrohrbruch. Ganz in der Nähe soll es in einer Ruine auch gebrannt haben, verletzt wurde offenbar niemand.

Die umstrittene Abschiebung eines Marokkaners aus Chemnitz in sein Herkunftsland muss juristisch noch einmal aufgearbeitet werden, entschied das Bundesverfassungsgericht.

Die internationale Kritik an Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen mehrt sich.

Was morgen interessant wird:

Seit Kriegsbeginn 2022 gilt er als eine der Symbolfiguren im Kampf seines Landes gegen den russischen Großangriff: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) wird morgen in Berlin erwartet und dort mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) aufeinandertreffen.

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