Rund 58 Prozent der städtischen Aufträge für Liefer- und Dienstleistungen gehen aktuell an Unternehmen aus der Metropolregion Mitteldeutschland. Dies geht aus dem neuen Vergabebericht der Stadt Leipzig für die Jahre 2023 und 2024 hervor, der jetzt erschienen ist und unter www.leipzig.de/vergabe zum Download bereitsteht.

Er gibt Auskunft über Vergaben und Beschaffungen, welche die Stadt in den vergangenen zwei Jahren vorgenommen hat: von der Ingenieursleistung bei der Schulsanierung, über den Ankauf von Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen bis hin zur Buchbestellung der Stadtbibliothek oder den neuen Bürostühlen für Verwaltungsmitarbeiter.

Demnach profitierte die Metropolregion in diesem Zeitraum mit Aufträgen in einem Gesamtvolumen von über 601 Millionen Euro durch die Stadt Leipzig.

Der Bericht unterscheidet dabei zwischen der Vergabe von Lieferungen und Dienstleistungen, Bauleistungen sowie freiberuflichen Leistungen. Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sagt dazu: „Unsere Vergabestellen stehen für Transparenz, Fairness und Effizienz. Dank des großen Engagements unserer Mitarbeitenden setzten wir moderne Vergabeverfahren um, sichern einen fairen Wettbewerb und gehen verantwortungsvoll mit öffentlichen Mitteln um – im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger.“

Konkret wurden für das Berichtsjahr 2023 insgesamt 143 Verfahren in Höhe von 218,7 Millionen Euro für Liefer- und Dienstleistungen vergeben. Hierbei gingen über 128 Millionen Euro in die Metropolregion Mitteldeutschland, was einen Anteil von 58,9 Prozent entspricht. 2024 stieg die Anzahl der Verfahren auf 156 mit einem Vergabevolumen von über 404 Millionen Euro. Auf die Metropolregion entfielen Aufträge im Wert von 232 Millionen Euro (57,6 Prozent).

Bei den Bauleistungen konnten 2023 insgesamt 472 Vergabeverfahren in Höhe von rund 220 Millionen Euro abgeschlossen werden, rund 145 Millionen Euro davon entfielen auf die Metropolregion (66,2 Prozent). Unternehmen der Stadt Leipzig profitierten dabei mit Auftragswerten von über 40,67 Millionen Euro. Im Berichtsjahr 2024 wurden 428 Vergabeverfahren mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 130,4 Millionen Euro durchgeführt.

Etwa 75 Prozent der Gesamtauftragssumme wurde an Unternehmen aus Sachsen vergeben, 62 Prozent an Unternehmen aus dem Kammerbezirk Leipzig und 18 Prozent an Leipziger Firmen. Im Bericht sind auch freiberufliche Leistungen aufgeführt: Der Umfang der vergebenen Leistungen betrug 2023 rund 14,1 Millionen Euro, ein Jahr später rund 32,9 Millionen Euro.

„601 Millionen Euro an Aufträgen der Stadt Leipzig – das ist Wirtschaftsförderung, die wirkt. Und zwar hier bei uns, in Mitteldeutschland“, betont Clemens Schülke, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales.

Seit 2012 enthält die Dokumentation auch Angaben zu Themen der fairen und nachhaltigen Beschaffung und seit Ende 2022 sind bei der Vergabe von Leistungen nachhaltige, soziale, strategische und innovative Aspekte zu berücksichtigen. So müssen von den Unternehmen etwa Mindestentgelte gezahlt und Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen berücksichtigt werden. Eingekaufte Produkte sollen zudem den Kriterien des Umweltzeichens „Blauer Engel“ entsprechen.

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